HOCHWASSEREINSÄTZE

Am Morgen wird für die Hauptwache Piepseralarm ausgelöst. Im Gebiet von Wölting kommt es durch den hochwasserführenden Lessachbach zu ersten Sicherungsmassnahmen mit Sandsäcken. In weiter Folge wird schweres Gerät angefordert, damit die Situation unter Kontrolle gebracht werden kann. Am Nachmittag wird entschieden das in diesem Bereich ein Wall aus Flussbausteinen, Stämmen und Grobschotter errichtet wird. Dieser Wall wird am Abend verstärkt, damit angrenzende Gebäude keinen Schaden nehmen können. Im Bereich des Lessachbaches kommt es zu kleineren Überflutungen in privaten Gärten.

Während des Vormittages werden die Kontrollen auf der hochwasserführenden Taurach verstärkt. Es wird mit Verklausungen im Bereich der Brückenpfeiler gerechnet.

In diesem Zeitraum kommt es zu einem Unfall in Mariapfarr. Ein FW-Kamerad stürzt in den Lignitzbach.

Sofort wird für die Hauptwache und den LZ Mörtelsdorf Sirenenalarm ausgelöst. Die Mannschaft wird an die Ufer der Taurach und Mur beordert, zum gleichen Zeitpunkt kommt eine Rückmeldung vom Posten Zinsbrücke, dass ein Wehr den Wassermassen wahrscheinlich nicht mehr Stand halten wird. Eine Erkundung mit Kräften der BH, ÖBF und der Wildbachverbauung wird vor Ort durchgeführt. Nach Rücksprache mit dem Bürgermeister und der Gendarmerie, wird ein Ortsteil von Tamsweg davon in Kenntnis gesetzt, das es zu Überflutungen in Folge eines Wehrbruches kommen kann. die Bevölkerung wird angehalten, ihre Häuser nicht zu verlassen, die Kellergeschoße so gut wie möglich zu sichern, und auf weitere Anweisungen zu warten, inzwischen steigen die Wasserpegel aller Flüsse stetig weiter. Löschzug Sauerfeld wird zur Unterstützung der Sicherungsmaßnahmen nach Tamsweg nachalarmiert, wird aber während der Anfahrt zur Personensuche umgeordert.

Die Personensuche wird bis nach Ramingstein weiter geführt, Drehleiter und Mannschaft aus Tamsweg bleiben kurze Zeit in Ramingstein vor Ort.

Zur Verstärkung der Sicherungsarbeiten wird die Nachbarfeuerwehr aus Unternberg alarmiert.

Zwischenzeitlich laufen fast im gesamten Bezirk Tamsweg, Sicherungs- und Auspumparbeiten. Alle 15 Feuerwehren sind alarmiert.

In der Bezirksnachrichtenzentrale Tamsweg laufen alle Informationen zusammen. Die gesamte Einsatzleitung für den Bezirk war im Feuerwehrhaus Tamsweg unter-gebracht.

Gegen 18:00 Uhr beginnt sich die Lage leicht zu entspannen, die Pegel der Bäche sind zu diesem Zeitpunkt leicht fallend beziehungsweise, gleichbleibend. Nach einer Besprechung mit Behörde und Gemeinde wird entschieden, einen Streifendienst durch die FF Tamsweg sicherzustellen, weiters wird die Bevölkerung über die neue Situation informiert.

Um 19:00 wurde eine nochmalige Suche nach der vermissten Person gestartet, diese wird gegen Einbruch der Dunkelheit erfolglos abgebrochen. Ein nochmaliger Versuch wird auf den nächsten Tag um 08:00 Uhr angesetzt.

Die Sicherheitswache der FF Tamsweg beginnt um 22:00 Uhr, im zwei Stundenrhytmus.

Der vermisste Feuerwehrmann wurde am kommenden Morgen in der Nähe von Ramingstein gefunden und geborgen.

Die Aufräumungsarbeiten dauerten bis Mittwoch, den 14. August 2002.

 

Anwesende:

Feuerwehr Tamsweg mit den Löschzügen Mörtelsdorf, Sauerfeld und Wölting phasenweise mit bis zu
12 Fahrzeuge
n

Gendarmerie, Behördenvertreter, AFK, BFK, Bundesheer

Einsatzleiter: ABI Robert Gloner

Einsatzende: 14.8. 2002 20.30 Uhr

Mannschaftsstärke: phasenweise bis zu 80 Mann

 

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