Tamsweg liegt im östlichen Lungauer Becken in einem breiten Talkessel am Zusammenfluss von Mur, Taurach und Leißnitzbach. Im Norden umrahmen die Niederen Tauern das Becken. Die Grenze zur Steiermark ist nur wenige Kilometer entfernt.
Der Lungau wurde ab etwa 600 von Slawen und ab etwa 700 von Bajuwaren besiedelt. Der Name ist um etwa 1156 als Taemswich urkundlich erwähnt und könnte von einem Herrn Domes stammen, der sich um 700 mit seiner Sippe hier niederließ. Damals übergab der Kärntner Adelige Eberhard von der Drau dem Salzburger Domkapitel ein Gut bei Tamsweg.
1246 kaufte Erzbischof Eberhard II. den lungauischen Besitz der Herren von Pettau und schenkte die Kirche und den halben Markt dem Domkapitel. Bereits damals dürfte Tamsweg eine eigene Pfarre gewesen sein. Eine Kirche ist erstmals 1231 urkundlich erwähnt, damals noch als Filialkirche von Mariapfarr.
Von 1428 bis 1433 wurde die Wallfahrtskirche St. Leonhard auf einer Anhöhe südlich des Ortes errichtet. Tamsweg wurde zu einem weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannten Wallfahrtsort und erfuhr einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung.
Ein Rückschlag erfolgte 1490, als Tamsweg im Laufe der Kriege Kaiser Friedrichs III. gegen den ungarischen König Matthias Corvinus, dessen Truppen sich in der befestigten St.Leonhardskirche festgesetzt hatten, von kaierlichen Truppen gebrandschatz und geplündert wurde. Auch die Reformation brachte einen Rückgang der Wallfahrten, die erst mit der Ansiedlung von Kapuzinermönchen im Zuge der Gegenreformation 1644 einen neuen Aufschwung nahmen.
1571 wurde der Ort Residenz der Freiherrn von Kuenburg. Erzbischof von Kuenburg verlieh dem Ort 1587 ein Marktwappen. Das älteste nachweisbare Wochenmarktprivileg stammt schon aus 1416; das Marktrecht dürfte aber schon auf die Zeit der Pettauer zurückgehen.
Ab etwa 1700 bildete reger Handel mit Salz und Eisen für mehr als 200 Jahre eine bedeutende Einnahmequelle der Tamsweger Bürger.
1797 wurde Tamsweg im Zuge der Koalitionskriege von französischen Truppen besetzt und musste eine "Brandschatzung" von 4.518 Gulden leisten. Außerdem wurden 222 Ochsen und größere Mengen von Lebens- und Futtermitteln requiriert.
Nach dem Frieden von Luneville kam das bisherige Erzbistum Salzburg als Kronland und damit auch Tamsweg an Österreich-Ungarn. Das 19. Jahrhundert brachte für die Region einen Abstieg in Bedeutungslosigkeit, der mit Bevölkerungsrückgang, Armut und Entwicklungsdefiziten einher ging.
1894 wurde die Murtalbahn eröffnet, 1897 ein Elektrizitätswerk und eine Wasserleitung erbaut, 1908 folgte die Eröffnung des Krankenhauses.
1936 wurden sechs umliegende Landgemeinden eingemeindet und das Gemeindegebiet auf die heutige Fläche vergrößert.
Der Verkehr
Tamsweg ist von Osten her durch das Murtal über die (ehemalige) Bundesstraße B 95 und die Murtalbahn und über Krakau über die B 96 erreichbar. Nach Westen führen die B 95 weiter nach Mauterndorf mit Fortsetzung über den Radstädter Tauernpass (Obertauern) (B 99) und die B 96 durch das Murtal nach St. Michael im Lungau und weiter zur Tauernautobahn A 10 bzw. über den Katschberg nach Spittal an der Drau (B 99).
Öffentliche Einrichtungen
Tamsweg ist Bezirkshauptort und damit Sitz einer Reihe von Ämtern und Behörden sowie Schulstadt.
Schulen
Volksschulen: Tamsweg Sauerfeld (für die Ortschaften Atzmannsdorf, Burgstall, Penk, Sauerfeld und Traning) Seetal
Neue Mittelschule - Sport und Technik
Höherbildende Schulen: Bundesgymnasium Bundeshandelsakademie Bundeshandelsschule für Informationstechnik Golfleistungszentrum West
Landwirtschaftsschule
Landesberufsschule
Polytechnische Schule
Sonderschule/Sonderpädagogisches Zentrum
Ämter
Bezirkshauptmannschaft
Bezirksgericht
Finanzamt
Bezirkspolizeikommando und Polizeiinspektion
Bundesamt f. Eich- u. Vermessungswesen Vermessungsamt - Dienststelle Tamsweg
Andere staatliche Einrichtungen
Postamt
Arbeitsmarktservice
Strucker-Kaserne des österreichischen Bundesheeres (JgB 26)
Gesundheits- & Pflegeeinrichtungen
öffentliches Krankenhaus
Seniorenwohnheim
Gliederung des Gemeindegebietes
Tamsweg besteht aus den Katastralgemeinden Haiden, Keusching, Lasaberg, Mörtelsdorf, Sauerfeld, Seetal, Tamsweg und Wölting.